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Auswirkungen von Online-Medien auf die Nutzung klassischer Massenmedien
David Urban
Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung
Hochschule für Musik und Theater Hannover
Hohenzollernstraße 47
30161 Hannover
T.: ( 0511 ) 3 94 50 00
F.: ( 0511 ) 3 94 50 60
davidurban@aol.com
http://www.ijk.hmt-hannover.de
Stichworte: Medien, Wettbewerb, Nutzung, Befragung
Dieser Vortrag verknüpft den Einsatz einer Online-Forschungs-Methode
(eMail-Befragung) mit den Online-Medien als Teil der Fragestellung.
Innerhalb von Online-Medien ist und wird eine umfassende Integration
aller heute bekannten inhaltlichen, strukturellen und funktionalen
Merkmale traditioneller Massenmedien möglich.
Im Vergleich zur bisherigen Mediengeschichte ist diese technische
Innovation durch einen wesentlichen Unterschied charakterisiert: Nicht
die Spezialisierung auf ein einzelnes, immer weitergehend
perfektioniertes Funktionsangebot (z.B. Fernsehen/Hörfunk) steht im
Mittelpunkt. Wichtigstes Merkmal ist vielmehr die umfassende
Integration vieler Funktionsangebote. Auf dieser Plattform werden als
Folge eine Vielzahl höchst differenzierter, d.h. spezialisierter
Angebote realisiert. Im Wettbewerbsfeld der Massenmedien entsteht so
ein Konkurrent, der alle Möglichkeiten der Massen- und
Individualkommunikation bietet und darüber hinaus zusätzliche Angebote
macht. Konsequenzen für die Nutzung der klassischen Massenmedien sind
daher zu erwarten vielleicht in einem bisher unbekannten Umfang.
Deshalb richtet sich die Fragestellung auf Beschreibung und Erklärung
eventueller Veränderungen der Nutzung klassischer Massenmedien durch
Online-Medien.
Im Rahmen seiner Diplomarbeit hat der Autor mittels einer
großangelegten eMail-Befragung (1100 Fälle) die Mediennutzung von
US-amerikanischen CompuServe-Nutzern untersucht. So sagten z.B. 31% der
Befragten, sie würden seit Beginn ihrer Online-Nutzung weniger intensiv
fernsehen. Im Vortrag werden kurz diese und weitere Ergebnisse
präsentiert, zum Beispiel die Funktionsansprüche der Nutzer an die
untersuchten Medien (FS,HF, ZT, ZS) bzw. zur Bewertung der Images der
Medienformen. Eine kritische Bewertung der Methode wird ebenfalls
vorgenommen.
Im Rahmen seines laufenden Dissertationsprojekts untersucht der Autor
Unterschiede und Veränderungen in der Mediennutzung von
Online-Anwendern in Deutschland. Zur Zeit wird die empirische
Überprüfung der Fragestellung vorbereitet. Im November liegen erste
Daten für die Präsentation vor, die einen Nutzungs-, Funktions- und
Image-Vergleich der heute klassischen Massenmedien sowie der
Online-Medien möglich machen werden; zwischen Gruppen, die (1.)
Online-Medien nicht nutzen, die (2.) über einen heute normal
bandbreitigen Zugang verfügen und die (3.) an der heute maximal
möglichen oberen Geschwindigkeitsgrenze ihren Online-Zugang betreiben
können. Für die letzte Gruppe ist geplant, die Nutzungsveränderung im
Zeitverlauf zu erheben, um den Einfluß von Wear-Out-Effekten
beschreiben zu können.
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