Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung - D.G.O.F. e.V. i.G.
 
GOR 98
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Voraussetzungen, Anwendungen und Perspektiven der Online-Nutzung

 
Sabine Feierabend, Ulrike Handel
 
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (MpFS)
C/o SWF Medienforschung
Hans-Bredow-Straße
76530 Baden-Baden
T.:( 07221 ) 92 43 38
F.: ( 07221 ) 92 21 80
sabine.feierabend@mpfs.de
http://www.mpfs.de
 
Stichworte: Jugendliche, Internetnutzung, Einflußfaktoren
 
Profile der Onlinenutzung und die Persönlichkeit der Nutzer sind in Deutschland erst ansatzweise erforscht. Der folgende Beitrag hat deshalb zum Ziel, anhand von Ergebnissen aus drei Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MpFS) vom Frühjahr 1998 ein Gesamtszenario zum Thema Onlinemedien und ihre Nutzer bzw. Nicht-Nutzer zu skizzieren.
Einleitend werden Befunde aus einer bundesweiten Expertenbefragung zur Zukunft des Mediennutzungsverhaltens präsentiert, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut Systemtechnik und Innovationsforschung entstand:
Experten aller Branchen prognostizieren für die Zukunft eine große Bedeutungszunahme von Computer und Onlinemedien. Die Diffusionsgeschwindigkeit ist dabei stark von der Handhabung und Bedienung der Geräte und von individuellen Nutzungsmöglichkeiten abhängig. Die Auswirkungen solcher Veränderungen der Medienwelt sind u.a. Segmentation des Publikums und Individualisierung, Verbesserung der Medienkompetenz, aber auch Abnahme der sozialen Kontakte, der Schreib- und Lesefähigkeit und Datenmißbrauch.
Daß die Prognosen der Experten noch Zukunftsmusik sind, zeigen Ergebnisse der Studie KomRegio, einer repräsentative face-to-face-Befragung von 1.750 Personen im Raum MA/LU, KA und Mainz. Nur 1 % der sogenannten Durchschnittsbevölkerung im Untersuchungsgebiet nutzt das Internet- bzw. Online-Dienste wenigstens mehrmals l in der Woche. Die Technikeuphorie in der Bevölkerung hält sich dabei in Grenzen. So befürchten die Befragen für die Medienzukunft eine zunehmende Vereinsamung der Menschen und eine Zunahme der Informationskluft. Dabei gilt: Je älter die Befragten, desto pessimistischer die Einstellungen.
Jeweils 41% der Befragten glauben, daß Online-Dienste sich ebenso wie Radio und TV ausbreiten und daß sich Aufgaben und Funktionen klassischer Institutionen wie z.B. Banken und Reisebüros ausschließlich online abwickeln lassen. Weitere Beschreibungsmerkmale für Online-Nutzer, auf die noch eingegangen wird, sind u.a. die Vernetzung am Arbeitsplatz (Online-Anschluß, Intranet), die Weiterbildung im Multimediasektor und das Thema Medienkompetenz.
Und schließlich wird der Focus auf die "Multimediageneration", die Jugendlichen gelegt: Die Studie JIM 98 ist eine bundesweite repräsentative Telefonbefragung von 12- bis 19jährigen. Bereits 8% der befragten Jugendlichen nutzen Online-Medien wenigstens einmal in der Woche. Zählt man auch sporadische Nutzer mit dazu, so liegt das Potential der Anwender bei rund 14 %t. Zur Beschreibung von Nutzern und Nicht-Nutzern werden neben Einstellungen zum Internet und Motiven der Nutzung auch unterschiedliche Funktionalitäten der Medien (klassische und neue) dargestellt. Jugendliche Onlinenutzer werden darüber hinaus in ihren geschlechts- und alterspezifischen Eigenschaften beschrieben. Daneben werden jugendliche Netzanwendungen - zeitlicher und inhaltlicher Art -.aufgezeigt.
  


 
 
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